Patenbitten 2013

Am 7. Sept. 2013 begaben sich ca. 80 Nordheimer mit dem Bus oder PKW auf die kurze Reise auf die andere Seite der Donau. Anlass war das geplante Patenbitten bei den Schützenkameraden von „Hubertus“ Zirgesheim. Die Nordheimer stellten sich am Ortseingang von Zirgesheim auf und zogen unter der Begleitung der Stadtkapelle Donauwörth, mit ihrem Dirigenten Josef Basting, Richtung Dorfplatz von Zirgesheim. Dort wurde der Zug bereits erwartet von den Zirgesheimer Schützen und der Bevölkerung. Nach einer kurzen, gegenseitigen Begrüßung ging es dann gemeinsam weiter ins Feuerwehrhaus, das zur „Festhalle“ umfunktioniert war.

Die beiden Schützenmeister, Bernhard Herb aus Zirgesheim und Reinhold Belli aus Nordheim begrüßten die anwesenden Gäste, darunter den Oberbürgermeister von Donauwörth, Armin Neudert, der die Patenschaft für das Jubiläum übernommen hat sowie weitere Polit-Prominenz aus den beiden Stadtteilen sowie die beiden Ehrenmitglieder Hans Ziegelmeier und Max Strobel aus Nordheim.

Das das Patenbitten keine leichte Sache sein würde, hatte niemand gedacht. Aber dass es sich dann als so schwere Angelegenheit herausstellen würde, hatte die Bittsteller dann doch überrascht! Aber der Reihe nach….

Nordheimer „Weiblichkeit“ versuchte zuerst in Reimform, den Zirgesheimern eine spontane Zusage zu entlocken. Da dies aber nichts half, wurden die mitgebrachten Gastgeschenke wie ein Kasten Bier, Mehl aus Nordheim und Schmutterwasser sowie als Dreingabe noch ein wertvoller Ziegelstein aus dem ehemaligen Wohngebäude des Schützenmeisters von Nordheim übergeben. Auch dies konnte die Zirgesheimer nicht bewegen, die Patenschaft anzunehmen. Nun war man mit dem Latein am Ende und es wurde der Moderator, Josef Lindum, eingeschaltet. Der hatte auch gleich eine Aufgabe für die Nordheimer parat:

Um die Trinkfestigkeit des Jubiläumsvereines für das kommende Fest zu testen, wurde eine „Saufmaschine“ hereingetragen. Fünf besonders Trinkfeste Nordheimer holte nun Reinhold Belli zu sich auf die Bühne und gemeinsam zeigten sie den Anwesenden, dass auch Nordheimer zum Trinken in der Lage sind. Im Gegenzug mussten die Zirgesheimer Festdamen mit ihren ausgewählten Partnern den Zillertaler Hochzeitsmarsch tanzen, um zu zeigen, dass auch sie in der Lage sind, gute Stimmung zu verbreiten. Danach wurde das Angebot um weitere 20 Liter Bier erhöht.

Aber auch das lies die Zirgesheimer „kalt“ und sie präsentierten den Nordheimer Bittstellern eine weitere Prüfung: Vier besonders gute „Esser“ sowie wiederum Nordheims Schützenmeister mussten eine extra-scharfe Wurst auf der Bühne verspeisen. Um das ganze etwas abzumildern, erhielt jeder eine Maß Milch zum Trinken. Im Gegenzug wurden fünf Zirgesheimern Mohrenköpfe vorgesetzt, welche diese ohne Zuhilfenahme der Hände möglichst rasch zu verspeisen hatten. Nachdem auch eine weitere Erhöhung des Bierangebotes nicht fruchtete, machten die Zirgesheimer Ernst und der berühmte „Balken“ wurde hereingetragen.

Die Nordheimer mit ihrem 1. und  2. Schützenmeister, der Schatzmeisterin und dem Festausschuss-vorsitzenden mussten „k n i e n“. Aber sie wollten lieber weiter leiden, anstatt die Zirgesheimer Milde zu stimmen und das Angebot für die Patenschaft weiter zu erhöhen. Diese Herausforderung lies man sich nicht 2x entgehen und die „Balkenknieer“ erhielten als weitere Aufgabe das Singen von Gstanzln.

Die Schatzmeisterin zeigt sich auch weiter Hart im Nehmen und darum holte man sich zur Verstärkung den OB und Paten, Armin Neudert, auf den Balken. Dieser war gar nicht besonders angetan von seinem Leiden und bot spontan weitere 40 Liter Bier für die Zirgesheimer. Aber auch davon liesen sie sich noch nicht hinreissen, die Patenschaft anzunehmen. Stattdessen wurde die wohl härteste Prüfung den Leidensgenossen präsentiert – der Saufbalken.

Man gab den Nordheimern zu verstehen: wenn sie diese Prüfung schaffen, dann sind sie würdig, das Zirgesheim die Patenschaft zum 100.jährigen Vereinsjubiläum im Juli 2013 übernimmt. Somit gaben die Fünf auf der Bühne gemeinsam alles, um geschützt in Trinksäcken noch einmal unter Beweis zu stellen, das die Nordheimer und ihr Schirmherr auch feste (Feste) feiern können. Mit der Erhöhung auf insgesamt 100 Liter Bier und für jeden eine Brotzeit waren die Zirgesheimer nach kurzer Beratung letztendlich einverstanden und erlösten die Bittsteller von ihrem Leiden. Die beiden Schützenmeister stießen darauf hin an und besiegelten die Patenschaft.

Für alle Anwesenden gab es anschließend Schweinebraten, Knödel und Krautsalat. Das Essen des Festwirts Metzgerei Schmid aus Wortelstetten für alle Anwesenden war der krönende Abschluss des Patenbittens. In der Bar war danach noch die Möglichkeit für Kaffee und Kuchen und härtere Getränke vorhanden. Wie lange sich der inoffizielle Teil noch hinzog, ist dem Schreiber nicht mehr überliefert, aber es war eine alles in Allem rundum gelungene Veranstaltung.