Der Schützenverein Hubertus Zirgesheim wurde am 12. November 1960 im Bierstüble Löffler gegründet. Insgesamt 40 Männer und Jugendliche haben auf der noch vorhandenen „Gründungsurkunde“ durch ihre Unterschrift Ihren Beitritt als Gründungsmitglied verbindlich erklärt. Das Interesse am Schießsport dürfte wohl der Hauptgrund für diese Vereinsgründung gewesen sein, Geselligkeit und Fröhlichkeit waren jedoch mit Sicherheit weitere Gründe die dafür verantwortlich waren. Die Hauptinitiatoren waren unter anderem Wilhelm Both, Max Heinle, Walter Löffler und Josef Weiß. Am 10. Dezember 1960 war die erste Generalversammlung. Alle oben genannten Personen nahmen wichtige Ämter in der erstmals gewählten Vorstandschaft wahr. Max Heinle wurde zum Gründungsvorstand, Wilhelm Both zum 2. Vorstand, Walter Löffler zum 1. Kassier, Josef Weiß zum 1. Sportwart und Heinz Dallmair zum Schriftführer gewählt. Als Ausschussmitglieder fungierten Franz Mayer und Karl Rossmann. Der Jahresbeitrag wurde auf 6,- DM, die Aufnahmegebühr auf 2,- DM festgelegt. Schießabende waren immer am Samstag. Zunächst wurde nur auf einem Stand in der Gaststube im Gasthaus Löffler geschossen. Es wurde ein zusammensteckbarer quadratischer Kanal aus Hartfaserplatten montiert, um den Sicherheitsbestimmungen gerecht zu werden. Immer herrschte reger Betrieb. Ende 1961 gehörten dem Verein bereits 50 Mitglieder an. Bald wurden jedoch von Walter Löffler im Keller 3 Stände eingerichtet, weil ein Stand den Betrieb einfach nicht mehr bewältigen konnte. Es wurden Schützenscheiben herausgeschossen, Stroh- und Osterschießen veranstaltet. Eine Königs- und eine Lieselkette wurden angeschafft, da sich auch immer mehr Damen an den Schießübungen beteiligten.


Bald wurde über die Anschaffung einer Vereinsfahne nachgedacht. Zielstrebig wurde der Kauf angepackt und im Jahr 1963 vollzogen. 2808,- DM kostete die Fahne mit Zubehör. Ein stolzer Preis für die damalige Zeit. Die Fahnenweihe wurde am 22./23 Juni 1963 festlich begangen. Schirmherr war Werner Brüning, ein großer Gönner des Vereins. Als Patenverein fungierte unser Nachbarverein „Gemütlichkeit Nordheim“. Der Wettergott meinte es damals nicht all zu gut mit den Schützen. Am Samstag beschädigte ein heftiger Gewittersturm das Zelt, das dann in aller Eile wieder zusammengeflickt wurde, so dass der Festabend doch noch einen glücklichen Verlauf nehmen konnte. Am Sonntag, kaum dass Festakt und Umzug vorbei waren, goss es erneut wie aus Kübeln.Es wurde trotzdem fröhlich gefeiert, wie der Bierausschank beweist. Nach den Aufzeichnungen wurden an diesen beiden Tagen 35 hl Bier ausgeschenkt.


Nach der Fahnenweihe nahm das Vereinsleben einen raschen Aufschwung. Der Verein beteiligte sich an ausgeschriebenen Preisschießen und führte selbst ein Preisschießen durch, an dem sich 15 Vereine beteiligten. Schützenbälle und Ausflüge rundeten das Vereinsleben ab.
1966 wurde Franz Mayer Schützenmeister, im Dezember 1967 wurde Alois Bauer 1. Schützenmeister. Bereits nach dem Fest der Fahnenweihe wurde über den Bau eines eigenen Vereinsheimes diskutiert. Bei einer Mitgliederversammlung im Jahre 1968 wurde der Bau eines eigenen Heimes trotz schwacher finanzieller Lage beschlossen. Am 22. November 1968 war Baubeginn. Die Gemeinde Zirgesheim stellte das Grundstück kostenlos zur Verfügung, und da zusammengeholfen wurde gelang das Vorhaben auch. Werner Brüning machte große Preiszugeständisse, die örtlichen Handwerker halfen ebenfalls großzügig und viele fleißige Hände unterstützen die Schützen. Der Landkreis Donauwörth gewährte 2800,- DM Baukostenzuschuss, eine Sammlung bei den Mitgliedern erbrachte rund 3800,- DM. Am 9. November 1969 wurde die Einweihung vorgenommen. Im Herbst 1970 und 1971 wurden Wildbretschießen mit auswärtigen Vereinen ausgetragen, da nun genügend Platz vorhanden war. 12 Jahre sorgten die Eheleute Zeltner für das Wohl der Gäste im Schützenheim. Der Verein beteiligte sich am Rundenwettkampf des Gaues und das Vereinsleben bot immer wieder Abwechslung. Im Rahmen der Gebietsreform folgte 1974 der Eintrag ins Vereinsregister. Der Beschluss hierzu wurde am 30. März 1974 von der Mitgliederversammlung gefasst. Dem entsprechenden Antrag beim Notar Antrag folgte schließlich der Eintrag am 27. Dezember 1974 unter Band Nr. 317, Blatt 28/32, 33.
Am 10. u. 11. November 1979 wurde das 10- jährige Bestehen des Schützenheimes gefeiert. 1983 wurde der Kanalanschluss gelegt, was dem Verein einen Batzen Geld kostete. Sportlich erlebte der Verein damals eine Blütezeit. Es schossen zeitweise 2 Luftgewehr-Mannschaften in der Gauliga. Die Vorbereitungen zum 25 jährigen Gründungsfest liefen derweil auf Hochtouren. Vom 19-22. Juli 1985 wurde es dann gefeiert. Der Wettergott meinte es diesmal gnädig mit den Zirgesheimer Schützen, außer einem kleinen Wolkenbruch kurz vor Ende des Gottesdienstes, der im Freien, am Platz vor dem Zeisigburgfelsen abgehalten wurde, blieb es glücklicherweise trocken. An allen Festtagen wurde zünftig gefeiert und neben dem großen Festumzug war sicherlich der Holzsägewettbewerb am Montag Abend ein Festhöhepunkt.


Unter der sportlichen Regie von Roland und Marlene Stefan wuchs das Schießinteresse, vor allem der Jugend, im neuen Heim wieder, sodass die sportlichen Leistungen stetig nach oben gingen. Einige Schützen schafften sogar die Teilnahme an der Bayerischen bzw. Deutschen Meisterschaft. Thomas Stöckl konnte hier einige überragende Ergebnisse erzielen. Als einer der ersten Vereine im Gau Donau-Ries erwarb der Schützenverein Zirgesheim 1996 eine elektronische Auswertungsmaschine, was vor für allem die Auszählung beim Rundenwettkampf eine erhebliche Erleichterung war. Nach über 30-jähriger Tätigkeit legte Alois Bauer im März 1998 das Amt als 1. Schützenmeister nieder und wurde zum Ehrenschützenmeister ernannt. Bernhard Herb übernahm die Geschicke des Vereins.
Im April 2000 wurde das 40-jährige Jubiläum des Schützenvereins gefeiert. Die Vorstandschaft entschloss sich aus diesem Grund ein Dorfschießen mit den örtlichen Vereinen durchzuführen. Insgesamt beteiligten sich 137! Schützen aller Zirgesheimer Vereine und Gruppierungen und es herrschte an 6 Abenden eine Mordsgaudi im Schützenheim, wobei bei fast allen Teilnehmern auch der sportliche Ehrgeiz erwachte und sich jeder um ein gutes Ergebnis bemühte. Als Preis erhielt jede Mannschaft einen Pokal, bzw. eine Urkunde und jeder Teilnehmer erhielt einen Sachpreis. Überschattet wurde das Jubiläumsjahr vom Tode des langjährigen Schützenmeisters Alois Bauer, der nach schwerer Krankheit im September 2000 verstarb.
Im Hinblick auf das 125-jährige Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Zirgesheim wurden im Jahre 2002 neue Ausgehuniformen für die Herren und Dirndl für die Damen angeschafft. Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das Jahr 2002, als Markus Burger das Kunststück gelang, den Titel des Schützenkönigs des Gaues Donau-Ries zu erringen.
Ein weiterer Höhepunkte aus sportlicher Sicht bildete sicherlich das Jahr 2003/2004, als die Luftpistolenmannschaft in der Besetzung Thomas Stöckl, Hans Nagel, Christian und Klaus Kundinger und Viktor Lebedew den Aufstieg in die Bezirksliga schaffte und dort immerhin 2 Wettkämpfe gewinnen und nur ganz knapp die Klasse nicht halten konnte.


Ein weiterer herber Verlust traf den Verein im Dezember 2003 als unser langjähriger Schriftführer und „Mädchen für Alles“ Josef Baumann nach längerer schwerer Krankheit verstarb.
Nach der Jahreshauptversammlung gingen die Vorbereitungen für das 50-jährige Gründungsfest in die heiße Phase. Da das Fest im kleineren Rahmen statt finden sollte, wurde die Halle von Stefan Kundinger als „Festort“ auserkoren. Bereits im Vorfeld waren viele Vorarbeiten, Gespräche, Planungen und Vorarbeiten erforderlich. Die ausgewählte Halle wurde leer geräumt und erhielt von den Schützen mit Hilfe der Familie Kundinger einen neuen Innenanstrich. Die heiße Phase der Vorbereitungen begann schließlich am Montag, den 31. Mai. Wie bei einem Fest üblich, mussten Versorgungsleitungen, Beschilderung, Bar, Kuchenbar, Ausschank, Küche und Hallenschmuck vorbereitet werden. Da es keinen Festumzug geben sollte, hatte die Vorstandschaft als „Ersatz“ einen schießtechnischen Wettbewerb entwickelt. Dazu waren in der 2. Kundigerhalle ebenfalls zahlreiche Vorarbeiten erforderlich. Viele Helfer waren trotz wieder einmal sehr widrigen und für die Jahreszeit viel zu kalten Wetters im Einsatz, um das Fest vorzubereiten. Pünktlich zu Festbeginn am 5. Juni herrschte jedoch Sonnenschein und angenehme Temperaturen. Nach einem kurzen Standkonzert am Dorfplatz marschierten der Jubelverein zusammen mit den Stadtteilschützenvereinen und den örtlichen Vereinen unter Führung der Trachtenkapelle Marktoffingen in die Festhalle. Nach einem zünftigen Fahneneinmarsch wurde es ein feuchtfröhlicher, stimmungsvoller Abend, umrahmt von der Marktoffinger Kapelle.
Am Sonntag, den 6. Juni stand dann der eigentliche Höhepunkt auf dem Programm. Nach einem von Stadtpfarrer Wyrwich sehr würdevoll und feierlich gestaltetem Festgottesdienst, der von der Musikkapelle Daiting begleitet wurde und dem gemeinsamen Mittagessen fand ein richtiges Schießevent statt. Teams, die aus jeweils 4 Personen bestanden, mussten ihre Treffsicherheit beim Sternschießen, mit Pfeil und Bogen und beim Schützengolf unter Beweis stellen. Ein straffer, genau ausgeklügelter Zeitplan sorgte für einen reibungslosen Ablauf der über 25 Mannschaften. Gewinner waren schließlich die Riedlinger. Die Preisverteilung bildete schließlich den krönenden Abschluss des 50-jährigen. Von allen Seiten, besonders von den Teilnehmern gab es großes Lob für diese Idee und die perfekte Durchführung.
Nach diesem Fest kehrte wieder etwas Ruhe ein im Verein. Die sportlichen Leistungen im Rundenwettkampf rückten wieder mehr in den Vordergrund. Völlig überraschend wurden die Hubertusschützen jedoch im Sommer 2012 von den Nordheimer Gemütlichkeitschützen gefragt, ob sie nicht die Patenschaft für deren 100-jähriges Jubiläum 2014 übernehmen wollten. Dies konnte natürlich nur durch ein offizielles Patenbitten abgewickelt werden. Die Vorbereitungen nahmen einige Zeit in Anspruch und so fand das Patenbitten schließlich am 07.09.2013 an einem wunderbaren, sehr lauen Spätsommerabend, mit einem gut aufgelegten „Moderator“ Josef Lindum im Feuerwehrhaus in Zirgesheim statt. Die Nordheimer waren mit großem Aufgebot am Dorfplatz in Zirgesheim erschienen. Nach dem anschließenden gemeinsamen Festzug unter Führung der Donauwörther Stadtkapelle ins Feuerwehrhaus und zähen Verhandlungen mit dem Nordheimer Schützenmeister Reinhold Belli willigten die Zirgesheimer schließlich ein.