Dir Gründungsversammlung des Obst- und Gartenbauvereins Zirgesheim fand im Jahr 1928 statt. Dabei ließen sich ca. 40 Mitglieder eintragen und wählten die folgende Vorstandschaft:
- Vorsitzender Rauh Leonhard
- Vorsitzender Schiele Anton
- Kassier Hosp Johann
1929 wurde die Schafweide Dirlitzenberg unter den Zirgesheimer Landwirten aufgeteilt. Unter dem Motto „An jedem freien Raum, pflanze einen Baum“ bekamen die Landwirte von der Regierung die Auflage, den Dirlitzenberg mit Obstbäumen zu bepflanzen. Außerdem durften die Dirlitzen (Kornelkirschen) nicht abgeholtz werden und mussten in jedem Garten neu gepflanzt werden. Die Durchführung dieser Aktion wurde dem Obst- und Gartenbauverein überlassen. Über Sammelbestellungen kaufte der Gartenbauverein Apfel-, Birnen-, Zwetschgen-, Kirsch- und Weichselbäume. Die Pflanzung wurde von jedem Mitglied selbst durchgeführt. Diese Aktion zog sich über mehrere Jahre hinaus, da nicht jeder in der finanziellen Lage war, sich die Bäume auf einmal zu kaufen. Da damals die Regierung bestimmte, dass alle Obstbäume gespritzt werden mussten, kaufte der Obst- und Gartenbauverein 1929 eine 100 ltr. Schubkarrenspritze. Mit dem Ansatz von 0,5 Karboleneum auf 100 ltr. Wasser führte der Verein die Winterspritzung der Obstbäume durch.
1934 wurde eine 3-Zentner Holderpresse zum Mosten gekauft, die bis in die 60iger Jahre in dem landwirtschaftlichen Anwesen der Molkerei Hosp, Hausnahme Uhl, betrieben wurde. Spritzungen und Mosterei wurden gegen Entgelt betrieben oder verliehen. Da 1937 Gläser Mangelware und sehr teuer waren, wurde eine Dosenverschlussmaschine gekauft. Die Maschine diente zum Einmachen von Obst, Beeren und Schlachtereien. Auf Anraten das Landratsamtes legte Wilhelm Hosp 1937 die Prüfungen zum ersten Baumwart ab.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Verein, nach Genehmigung der Besatzungsmächte und des Landratsamtes Donauwörth, im April 1948 erneut zugelassen. Die Aktivitäten der Nachkriegsjahre waren hauptsächlich die gleichen, wie die vor den Kriegsjahren. Außerdem gab Hosp sein Wissen über Baumpflege und Veredelung seinen Mitgliedern vor Ort weiter. 1953 wurde die alte Obstpresse veräußert und eine neue gekauft. In den folgenden Jahre begann man mit Bildungsfahrten und Fachvorträgen.
Der Verein beteiligte sich beim 100jährigen Gründungsfest der Freiwilligen Feuerwehr Zirgesheim zum ersten Mal bei einem Umzug. 1978 trat die Nachbargemeinde Schäfstall dem Obst- und Gartenbauverein Zirgesheim bei. Nach 30jährigem Wirken als 1. Vorsitzender wurde Wilhelm Hosp zum Ehrenmitglied ernannt. Der Mitgliederstand ging in diesen Jahren sprunghaft von 50 auf 107 Mitglieder in die Höhe. Bei den Mitgliedern führte man 1978 auch zum ersten Mal einen Blumenschmuckwettbewerb durch. 1979 wurde der Obst- und Gartenbauverein in die Vereinsgemeinschaft Zirgesheim aufgenommen.
Seit 1980 stellt der Verein den Maibaumschmuck und übernimmt die Pflege der Blumen, sowie die Anpflanzung der städtischen Grünflächen vor dem Anwensen von Max Heinle. Bei der Jahreshauptversammlugn wurde eine Vereinssatzung erstellt und von dem Mitgliedern verabschieded. Am 12 Juli 1980 sollte das 1. Zirgesheimer Straßenfest stattfinden. Durch Dauerregen war man gezwungen, das Fest in der der Zirgesheimer-Maschinenhalle durchzuführen. Es war ein großer Erfolg. Seitdem wurden mehrere Hallen- bzw. Weinfeste mit zahlreicher Beteiligung veranstaltet.
1981 wurden vom Gartenbauverein 5 Ruhebänke aufgestellt. Vier fanden ihren Standort in Zirgesheim und eine in Schäfstall. In diesem Jahr übernahm der Verein die Ausschmückung der Kirche zum Erntedankfest. Dieser Brauch blieb bis heute erhalten. 1982 beteilte sich der Obst- und Gartenbauverein erstmals beim Gärtnertag des Donauwörther Reichstrassenfestes. Der Blumen- und Gemüsewagen, bestehend aus Spenden der Mitglieder, war in kürzester Zeit ausverkauft. Seit diesem Jahr hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht, für jedes Neugeborene von einem Mitglied einen Obstbaum zu pflanzen.
1983 wurde ein Vertikutiergerät zur Benutzung für alle Mitglieder gekauft. Als Gerätewart konnte Hans Burger gewonnen werden, der dieses Amt über lange Jahre hinweg ausübte. 1984 wurde der Kirchplatz saniert. Dabei wurde die Fuhrwerkswaage in Zirgesheim durch den Verein abgebrochen, der Platz bepflanzt und die Pflege übernommen. Da das Kompositieren immer wichtiger wurde, entschied sich der Verein einen Häcksler zu kaufen. Vom Gartenbauverein wurde die Patenschaft und somit die Pflege des Kinderspielplatzes in der Ost-Siedlung übernommen.
Durch eine Satzungsänderung wurde der Verein 1985 als gemeinnützig anerkannt und im Vereinsregister eingetragen. Beim 25jährigen Schützenfest beteiligte sich der Verein mit einem geschmückten Wagen und mehreren Fussgruppen am Festumzug. Im Jahr 1986 wurde auch die Pflege des 2. Spielplatzes an der Lederstätter Strasse übernommen. 1986 beteiligte sich der Obst- und Gartenbauverein erstmals bei der Nodschwabenschau in Donauwörth.
1988 hatte der Obst- und Gartenbauverein bereits 183 Mitglieder. Ein weiterer Höhepunkt in diesem Jahr war das 60jährige Vereinsjubiläum unter der Schirmherrschaft von Landrat Alfons Braun. Es wurde vom 26. bis 28. Augsust 1988 gefeiert. Den Abschluss bildete eine Modenschau mit ca. 2000 Besuchern. Seit dieser Zeit stellen Anni und Josef Both dankenswerterweise ihre Scheune zur Aufbewahrung der Vereinsutensilien bereit.
1989 stellte der Obst- und Gartenbauverein am Stillbergweg ein Feldkreuz auf. Die feierliche Einweichung erfolgte durch H.H. Pater Aschenbrenner am 7. Mai 1989 unter zahlreicher Beteiligung der Dorfbewohner. 1991 wurde zusammen mit den Ortsvereinen für 300 Personen Vereinsgeschirr gekauft. Zum Ausmähen der Obstgarten wurde 1992 ein Balkenmäher und zur besseren Bodenbearbeitung eine Fräse gekauft. Zum ersten Mal wurde das Sommer- bzw. Weinfest veranstaltet. In diesem Jahr nahm der Verein am Festumzug des 70jährigen Vereinsjubiläum des Veteranen- Reservisten- und Kameradenvereins Zirgesheim mit mehrere geschmükten Schubkarren und Blumenwägen teil.
1994 wurde die erste Kräuterwandrung durchgeführt. Seit dieser Zeit werden jährlich ca. 120 Kräuterbüschel gebunden, am 15. August in der Zirgesheimer Kirche geweiht und anschließend an die Kirchgänger verschenkt. Ebenfalls findet seit 1994 die jährliche Waldweihnacht statt.
1995 wrude der langjährige Kassier und Gartenpfleger Alfons Schlamp zum Ehrenmitglied ernannt. Im Juli 1995 wurde der Verein in das Vereinsregister eingetragen. Er führt nun den Namen Obst- und Gartenbauverein Zirgesheim e.V.. In diesem Jahr wählte der Kreisverband für Gartenbau und Landespflege Donauwörth den Zirgesheimer Ludwig Helmer zum Vorsitzenden und Sigrid Helmer zur stellvertretenden Schriftführerin. Ein Jahr später wurde Max Heinle zum Ehrenmitglied ernannt.
1999 wurde zum ersten mal eine Pflanzentauschbörse durchgeführt. 2001 wurde zum ersten Mal ein Familientag mit Rettichschneidewettbewerb und Rettichessen veranstaltet. Im Mai 2001 wurde Ludwig Helmer für sein Engagement im Obst- und Gartenbauverein mit dem Ehrenbrief der Stadt Donauwörth ausgezeichnet. 2003 beteiligte sich der Obst- und Gartenbauverein anlässlich des 125jährigen Feuerwehrfestes mit einem großen Blumenwagen, mehreren kleinen geschmückten Wagen und zahlreichen Gruppen beim Umzug. Der Verein ist sehr aktiv und organisiert für seine Mitlgieder laufend Fachvorträge, Schnittkurse, Bastelabende, Kochkurse, Kosmetikabende, Vereinsausflüge, Blumenschmuckwettbewerbe, 12 Kinderfeste, Fahrradtouren und Bodenuntersuchung.